Studienseminar für Grund-, Haupt- und Realschulen in Lüneburg
Das Studienseminar Lüneburg ist eine Institution der Lehrerausbildung des Landes Niedersachsen. Hier werden Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV) für die Lehrämter an Grund-, Haupt- und Realschulen im Anschluss an ihr Universitätsstudium bis zur Staatsprüfung in 18 Monaten unterrichtspraktisch ausgebildet.
Die Ausbildung geschieht auf der Grundlage des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, der Verfassung des Landes Niedersachsen, nach den Vorgaben aus dem Bildungsauftrag des Niedersächsischen Schulgesetzes sowie der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (APVO-Lehr vom 13. 07. 2010) mit ihren Durchführungs-bestimmungen.
Das Studienseminar Lüneburg hat die Aufgabe, die ihm zugewiesenen Auszubildenden auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Ausbildung erfolgt in den Kompetenzbereichen
- Unterrichten,
- Erziehen,
- Beurteilen, Beraten, Unterstützen, Diagnostizieren und Fördern,
- Mitwirken bei der Gestaltung der Eigenverantwortlichkeit der Schule und Weiterentwickeln der eigenen Berufskompetenz,
- Personale Kompetenzen.
Die kurze Dauer des Vorbereitungsdienstes erfordert eine ökonomische Seminarorganisation.
Rahmenbedingungen:
Das Studienseminar für Grund-, Haupt- und Realschulen ist zusammen mit dem Studienseminar für Sonderpädagogik seit Dezember 2007 im Behördenzentrum Ost, Horst-Nickel-Straße 2 c untergebracht.
Am Studienseminar werden ca. 100 LiV ausgebildet, davon etwa die Hälfte mit dem Schwerpunkt Haupt- bzw. Realschule. Die Auszubildenden nehmen jeweils an einem Pädagogikseminar und an zwei Fachseminaren teil. Im Studienseminar gibt es 9 Pädagogikseminare und 21 Fachseminare für die folgenden Unterrichtsfächer:
Biologie, Chemie, Deutsch (5x), Englisch (2x), Evangelische Religion, Geschichte, Gestaltendes Werken, Kunst, Mathematik (3x), Musik, Politik, Sachunterricht (2x), Sport. Die Ausbildung in weiteren Fächern erfolgt in Kooperation mit den Studienseminaren Buchholz (Erdkunde, Französisch, Hauswirtschaft, Physik, Wirtschaft), Stade (Werte und Normen), Cuxhaven (Technik) und Celle (Katholische Religion).
Die Ausbildung erfolgt zweigleisig, nämlich durch Seminarveranstaltungen und durch individuelle Beratung im Unterricht. In den Seminaren findet eine Verknüpfung von Theorie und Praxis statt. Die Hälfte der Veranstaltungen ist in der Regel mit einer Unterrichtsmitschau verbunden. Die SeminarleiterInnen beraten die Auszubildenden im Unterricht und führen dafür Unterrichtsbesuche durch.
Die Auszubildenden unterrichten 12 Wochenstunden an ihrer Ausbildungsschule. Sie unterrichten von Anfang an zum Teil in eigener Verantwortung. Von den 12 Stunden Ausbildungsunterricht unterrichten sie im 1. Halbjahr in der Regel 4 Stunden in eigener Verantwortung, 8 in durch eine Lehrkraft betreutem Unterricht. Im 2. Halbjahr unterrichten sie 10 Stunden in eigener Verantwortung, 2 Stunden betreut und im 3. Halbjahr 6 Stunden in eigener Verantwortung, 6 Stunden betreut.
Die ca. 100 Ausbildungsschulen liegen überwiegend in der Stadt und dem Landkreis Lüneburg, teilweise auch in den Landkreisen Uelzen, Lüchow – Dannenberg und Harburg. Als Schulformen sind Grundschulen, Haupt- und Realschulen, Oberschulen, kooperative und integrierte Gesamtschulen vertreten. Die Zuweisung der Auszubildenden erfolgt durch das Seminar im Einvernehmen mit der Ausbildungsschule und den Schuldezernenten der Landesschulbehörde. Dabei bemühen wir uns, die sozialen Bedingungen der Auszubildenden zu berücksichtigen. Neben den vorrangigen Belangen der Ausbildung müssen auch Aspekte der Unterrichtsversorgung berücksichtigt werden.
Einführung in die Seminararbeit:
In einer Einführungswoche werden die Auszubildenden durch die Seminarleitung über die wichtigsten Regularien informiert. Hier erhalten die Auszubildenden eine Übersicht über die Phasen und Anforderungen des Vorbereitungsdienstes. An den Einführungstagen findet außerdem eine erste Vorbereitung auf den eigenverantwortlichen Unterricht durch die FachseminarleiterInnen statt.
Diese schrittweise Einführung in den Vorbereitungsdienst wird in den Pädagogik- und Fachseminaren fortgesetzt, um an den Lernstand aus dem Studium anzuknüpfen und die für den Beruf nötigen Kompetenzen weiterzuentwickeln.
Zusatzqualifikation Musik:
Das Studienseminar Lüneburg bietet als besonderes Angebot eine Zusatzqualifizierung in Musik an.
Die halbjährige Ausbildung hat einen Umfang von 20 Stunden und richtet sich an Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, die das Fach Musik zwar nicht studiert haben, die jedoch eine musikalische Ausbildung (Instrument/Stimme) durchlaufen und ein Interesse am Fach haben.
Im Rahmen der Zusatzqualifizierung erwerben die Teilnehmer/innen die Fähigkeit zum produktiven und erkenntnisfördernden Umgang mit musikalischen Themen in unterschiedlichen musikalischen Bereichen.
Seit Februar 2016 werden zwei weitere Zusatzqualifikationen angeboten: Einführung in Deutsch als Zweitsprache sowie Integration von Migranten und Interkulturelle Bildung in der Schule. Auch diese Qualifikationen haben einen Umfang von 20 Wochenstunden und werden in einem halben Jahr durchlaufen.